Ein handwerksgerechtes multimediales Lehr-/Lernkonzept zur arbeitsplatznahen BIM-Qualifizierung

Ausgangslage

Building Information Modeling (BIM)

Die Digitalisierung von Planungs‐ und Bauprozessen setzt sich im Baugewerbe unter dem Schlagwort Building Information Modeling (BIM) durch. Diese IT‐unterstützte Methode verspricht eine verbesserte Wertschöpfung und Leistung über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes durch einen schnellen Zugang zu detaillierten Gebäudeinformationen und eine effiziente Zusammenarbeit aller Baubeteiligten.

Die zunehmende Etablierung von BIM im internationalen Baugeschehen spricht dafür, dass sich die Arbeitsmethode in absehbarer Zeit auch in Deutschland durchsetzen wird. Aktuelle Bemühungen des BMVI planen einen stufenweisen BIM-Einsatz bis 2020. Vorbereitende Maßnahmen hierfür sind bereits im Gang.

Bisher findet BIM vor allem in großen Architekturbüros sowie Planungs‐ und Bauunternehmen Anwendung. In Handwerksbetrieben wird dagegen nur selten mit BIM gearbeitet. Dabei verspricht die Arbeitsmethode auch Vorteile für die Bauausführung.

Handwerksgerechtes, multimediales Schulungskonzept

Um das deutsche Handwerk auf sich verändernde Arbeitsprozesse durch BIM vorzubereiten, wurde im Projekt eWorkBau ein handwerksgerechtes, multimediales Schulungskonzept entwickelt, welches Fachwissen zu BIM vermittelt und eine Einführung in den Umgang mit digitalen Gebäudemodellen gibt. Das Schulungskonzept wurde in fünf Handwerkskammern mit HandwerkerInnen unterschiedlicher Baugewerke erprobt und evaluiert.

Praxisnahe Lernmaterialen

Die Bewertungen durch die SchulungsteilnehmerInnen fielen dabei sehr positiv aus. Die positive Resonanz zum Projekt eWorkBau veranlasste die Initiierung des Folgeprojektes BIM@work. In diesem sollen durch die Analyse eines Handwerksbetriebes mit langjähriger BIM-Erfahrung anschauliche und praxisnahe Lernmaterialen entwickelt werden.

Diese sollen im Sinne von Erfahrungsberichten und Best Practices von anderen Handwerksbetrieben bei der Etablierung der BIM‐Methode im eigenen Betrieb genutzt werden können.

Logo e-workbau

  • Projektziele

    BIM@work zielt darauf ab die bisherigen Erkenntnisse zu BIM im deutschen Handwerk durch neue Sichtweisen aus der Arbeitspraxis eines konkreten Handwerksbetriebs zu erweitern und so bereits vorhandene BIM-Ausbildungskonzepte, wie eWorkBau, sinnvoll zu ergänzen.

    Im Fokus des neuen Vorhabens stehen damit zwei zentrale Projektziele.

  • Projektziel 1

    Die Durchführung einer detaillierten Analyse der Arbeits‐ und Innovationsprozesse in einem Handwerksbetrieb, der bereits seit mehreren Jahren erfolgreich mit der BIM‐Methode arbeitet.

  • Projektziel 2

    Die Entwicklung eines handwerksgerechten Konzeptes zur arbeitsplatznahen Qualifizierung in der BIM‐Methode unter Nutzung digitaler Lerntechnologien.

Projektpartner

Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik

Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik

an der Leibnitz Universität Hannover
Karen Bartelt
bartelt@hpi-hannover.de

Technische Universität Dresden

Technische Universität Dresden

Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens
Professor Hermann Körndle
hermann.koerndle@tu-dresden.de

Zimmerei Sieveke GmbH

Zimmerei Sieveke GmbH

Sebastian Hollermann
shollermann@sieveke.de


Handwerkskammer Hannover

Handwerkskammer Hannover

Oliver Glaubitz
o.glaubitz@fbz-garbsen.de

f:data GmbH

f:data GmbH

Gerald Faschingbauer
g.faschingbauer@fdata.de

f:data GmbH

Projektkoordination

Karen Bartelt
Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik
an der Leibnitz Universität Hannover
Telefon: 0511/ 701 55-53
bartelt@hpi-hannover.de

Projektablauf

Arbeitspaket 1

Gemeinsam mit dem Pilotbetrieb werden die Erfahrungen, Erfolgsfaktoren und Hemmnisse sowie die weiteren Entwicklungsperspektiven beim Einsatz der BIM‐Methode aus personeller, softwaretechnischer und produktiver Sicht analysiert und dokumentiert.

Arbeitspaket 2

Es wird ein prototypisches Bauvorhaben gemeinsam mit dem Pilotbetrieb ausgewählt, das genügend Anknüpfungspunkte für das Erlernen und betriebliche Einführen der BIM‐Methode zulässt und zugleich von mehreren Beteiligten im Betrieb geplant und ausgeführt wurde.

Arbeitspaket 3

Die Aufbereitung des konkreten Bauvorhabens als Lösungs‐ und Lernbeispiel umfasst dabei mehr als nur die reine digitale Dokumentation des Vorgehens bei der BIM‐basierten Planung und Durchführung des konkreten Bauvorhabens. Ziel ist vielmehr, das Lösungsbeispiel so in einer Lernumgebung aufzubereiten, dass Lernende mit unterschiedlichem BIM‐Vorwissen, unterschiedlichen Lernzielen in unterschiedlichen Lernkontexten zusätzliche BIM‐Kompetenzen erwerben können.

Arbeitspaket 4

Lernen soll im Projekt arbeitsplatznah (Workplace Learning) erfolgen, mit Hilfe von online‐Lernmaterialien sowie der Möglichkeit des kooperativen Lernens im Rahmen des aufgabenbezo-genen Informationsaustauschs.

Arbeitspaket 5

Die MitarbeiterInnen des Betriebs erproben die entwickelten Qualifizierungsmaterialien entsprechend ihrer unterschiedlichen Rollen und ihres individuellen Vorwissens insbesondere für den gezielten Wissensaustausch und die Dokumentationsaufgaben anwendungsnah in einem aktuellen Bauvorhaben.

Arbeitspaket 6

Ziel der Vorhaben begleitenden formativen Evaluation ist
a) zum einen die Prüfung der Praxistauglichkeit der bestehenden digitalen Lernmodule zur (selbstorganisierten) betrieblichen Qualifizierung in der BIM‐Methode,
b) zum anderen die Prüfung der Akzeptanz und der betrieblichen Umsetzbarkeit der in anderen betrieblichen Kontexten schon erfolgreich eingesetzten Methoden des aufgabenbezogenen Informationsaustausches.

Arbeitspaket 7

Zum Transfer der Ergebnisse werden die im HPI etablierten deutschlandweiten Transfermöglichkeiten genutzt, wie die Zentrale Leitstelle für den Technologietransfer.

Arbeitspaket 8

In diesem Arbeitspaket wird die Steuerung und die Koordination durch das HPI beschrieben.

Bundesministerium für Bildung und Forschung
Europäischer Sozialfonds für Deutschland
Europäische Union

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

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